Sonntag, 14. Juli 2013

Quatorze Juillet

"Jede Revolution war zuerst ein Gedanke im Kopf eines Menschen."
(Ralph Waldo Emerson)


Thomas Jefferson in Paris, 1788.
Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AThomas_Jefferson_by_Mather_Brown.jpg (von Painter: Mather Brown (1761-10-07 - 1831-05-25) Photographer: cliff1066 (Flickr) [CC-BY-2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons)


Am 14. Juli 1789 wurde die Pariser Bastille gestürmt. Der Kommandant sowie ein Adliger, der ihn schützen wollte, wurden von einem Metzger enthauptet, die Köpfe aufgespießt und vom revolutionären Mob stolz durch die Stadt getragen. Das Ereignis wird heute allgemein mit dem Beginn der französischen Revolution gleichgesetzt.

Zeuge des Umsturzes in Paris wurde auch ein späterer Präsident der USA, Thomas Jefferson. Von ihm ist in diesem Zusammenhang das metaphernreiche Zitat überliefert: "Der Baum der Freiheit muss von Zeit zu Zeit mit dem Blut der Patrioten und der Tyrannen begossen werden. Dies ist der Freiheit natürlicher Dünger."

Im übrigen war Thomas Jefferson ein zwar konservativer, aber auch fortschrittlicher und aufgeklärter Mensch.

Jefferson mochte Frankreich. Da ich mich gerade durch seine Biografie lese, möchte ich hier zwei weitere Zitate anführen, weil ich finde, dass selten Schöneres über unser Nachbarland und seine Bewohner geschrieben wurde:

"Ich kenne keine freundlicheren Menschen, noch solche, die dem, den sie zu ihrem Freund erwählt haben, größere Wärme und Zuneigung erweisen. Ihre Güte und Aufgeschlossenheit Fremden gegenüber sucht ihresgleichen, und die Gastfreundschaft in Paris übersteigt alles, was ich in einer großen Stadt für möglich gehalten hätte. Ihr hoher Rang in den Wissenschaften und die Freude, die ihre Gelehrten am Gedankenaustausch haben, ihre Höflichkeit im allgemeinen, ihre Leichtigkeit und Lebendigkeit im Gespräch verleihen ihrer Gesellschaft einen Charme, den man sonst nirgends findet."

In einem Brief an George Wythe vor Ausbruch der Revolution schreibt Jefferson ferner: "Wenn irgend jemand glaubt, dass Könige, Adlige oder Priester gute Bewahrer des öffentlichen Wohls sind, sollten Sie ihn [nach Frankreich] schicken. Dies ist die beste Schule auf der Welt, um ihn von solchem Wahn zu heilen. [...] Nirgendwo kann man ihre allmächtige Wirkung besser sehen als in diesem Land, wo das Volk trotz des besten Bodens auf der ganzen Erde , des besten Klimas unter dem Himmel und eines Menschenschlages, der so gutherzig, so fröhlich und so liebenswürdig ist, wie der Mensch nur sein kann, wo solch ein Volk, sage ich, umgeben von so vielen Segnungen der Natur, unter dem Elend leidet, das ihm von Königen, Adligen und Priestern, und allein von diesen, aufgebürdet wird."

In diesem Sinne wünsche ich unseren französischen Freunden heute einen schönen 14. Juli!

Toutes mes félicitations!


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