Mittwoch, 30. Januar 2013

Mursi go home!

Ägyptens Präsident Mursi weilt gerade in Berlin, wo man heute, am 30. Januar, dem Jahrestag der "Machtergreifung" Hitlers vor 80 Jahren gedenken sollte (Hinweis: Dies war noch kein Hitler-Vergleich!).

Auf Videoaufnahmen von 2010 ist laut SPIEGEL ein Mohammed Mursi zu sehen, der "die Zionisten" als "Blutsauger" und "Abkömmlinge von Affen und Schweinen" bezeichnet. Der ägyptische Präsident wies in Berlin darauf hin, er sei bei diesen antisemitischen Ausfällen aus dem Zusammenhang gerissen zitiert worden. Aha.

Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin


Nun frage ich mich, in welchem Zusammenhang ein zivilisierter Mensch Israelis als "Blutsauger" und "Abkömmlinge von Affen und Schweinen" bezeichnet haben könnte.

Sei's drum - an der Ausarbeitung des Programms für Präsident Mursi wäre ich gerne beteiligt gewesen; in Berlin bietet sich da zum Beispiel eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung wahlweise zur Machtergreifung Hitlers oder zum Holocaust-Gedenktag (27. Januar) an; am Holocaust-Mahnmal könnte man direkt der ermordeten Juden gedenken. Im Anschluss hätte ich eine Gesprächsrunde mit dem homosexuellen Regierenden Bürgermeister Berlins oder dem gleichfalls homosexuellen deutschen Außenminister empfohlen (deren Orientierung ich sonst nicht für erwähnenswert halte), etwa zum Thema "Toleranz gegenüber Menschen verschiedener sexueller Orientierung".

Ein abschließender Besuch beim deutschen Bundespräsidenten (ehemaliger Pastor) dürfte dann ganz im Fokus des Themas "Religionstoleranz" gestanden haben. Verabschiedung dann durch eine weibliche Regierungschefin.

Gute Heimreise, Mohammed Mursi!

Sonntag, 27. Januar 2013

Finanziert von Ihren Gebühren

"Das deutsche Fernsehprogramm ist das beste der Welt.
Gäbe es sonst die vielen Wiederholungen?" (Jürgen von der Lippe)


Wen nerven die Rundfunkgebühren eigentlich nicht?

Sogar der konservativen Rheinischen Post und dem nicht minder wirtschaftsfreundlichen Handelsblatt stößt die willkürliche Gebühren-Abzocke der öffentlich-rechtlichen Sender mittlerweile unangenehm auf.

In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen liegt der gemeinsame (!) Marktanteil von ARD und ZDF nur noch bei 12,3 Prozent - Tendenz sinkend - trotzdem werden von deutschen Haushalten Zwangsgebühren in Höhe von 7,5 Milliarden Euro erhoben - und sichern damit Leuten wie der WDR-Intendantin Jahresgehälter von 319.500 Euro plus Dienstwagen. Zum Vergleich: Die Bundeskanzlerin verdient 261.500 Euro.

Überbezahlte Intendanten - unterbelichtete Sendungen

Hinzu kommen die üppigen Nebeneinnahmen so manches Intendanten. Eine kleine Übersicht gefällig? (Quelle: Der Spiegel 32/2013, S. 132/133)

Sender
Intendant/-in
Jahresgehalt
Nebenverdienst
WDR
Monika Piel
341.500 €
58.922 €
WDR
Tom Buhrow
367.232 €
3072 €
SWR
Peter Boudgoust
309.864 €
14.000 €
BR
Ulrich Wilhelm
309.720 €

NDR
Lutz Marmor
305.417 €
27.000 €
ZDF
Thomas Bellut
276.713 €
33.291 €
MDR
Karola Wille
247.801 €
21.888 €
Radio Bremen
Jan Metzger
246.000 €
12.000 €
RBB
Dagmar Reim
228.000 €
12.000 €
SR
Thomas Kleist
216.762 €
16.620 €

Jahresgehälter und jährliche Nebenverdienste der Intendanten öffentlich-rechtlicher Sendeanstalten aus den letzten Jahren. Das Gehalt des HR-Intendanten Helmut Reitze ist unbekannt.

Bildungsauftrag Fernsehen

"Das Fernsehen wurde erfunden, um den Analphabeten einen guten Grund zum Brillentragen zu geben."
(Dieter Hallervorden)

"Ich glotz' TV!" (Oder doch lieber eine DVD?)


Das viele Geld der Steuerzahler wird gebraucht, um einem Bildungsauftrag gerecht zu werden? Wer schon einmal eine nachmittägliche Quizshow oder eine Komödie mit Fritz Wepper und ein paar Nonnen verfolgt hat, mag da so seine Zweifel kriegen.

Seit Einführung der Rundfunkgebühren sind diese kontinuierlich gestiegen. Neu ist, dass man nicht mal mehr ein Empfangsgerät besitzen muss, um diese entrichten zu müssen.

Anscheinend gibt es keine Möglichkeiten zum Einsparen. Wirklich? Hier ein paar Ideen von einem Gebührenzahler:

1. Statt der vormals als GEZ bekannten "Beitragszentrale" kümmern sich einfach die Finanzämter um das Einziehen der Zwangsabgabe.

2. Das Erste und das ZDF werden zu einem bundeseinheitlichen Programm zusammengelegt.

3. Von sechs Digitalkanälen mit ihren lächerlichen Marktanteilen im Promillebereich werden erstmal fünf eingestellt und die kommerziellen Töchter der Sender werden verkauft.

Wie heißt es immer so schön: Wenn das Geld nicht ausreicht, muss man weiteres verdienen gehen! Also los!


[Update am 10.08.2013]


Weblinks: 

Spiegel.de:
Rundfunkdebatte: "So viel Geldverschwendung hält kein System aus"
http://www.spiegel.de/kultur/tv/rundfunkgebuehren-so-viel-geldverschwendung-haelt-kein-system-aus-a-1212241.html

Spiegel.de: Fernsehintendanten: Buhrow bekommt 367.232 Euro im Jahr
http://www.spiegel.de/kultur/tv/intendanten-von-ard-und-zdf-haben-hohe-nebenverdienste-a-914701.html

Welt.de: So verwendet die ARD also Ihre 17,98 Euro
http://www.welt.de/kultur/medien/article121199380/So-verwendet-die-ARD-also-Ihre-17-98-Euro.html