Tagebuch



1977


Rheinberg, den 3.11.77
In 47 Tagen werde ich 10 Jahre.

4.11.77
Heute ist Freitag, der 4.11.77. Jetzt sind es nur noch 46 Tage bis zu meinem Geburtstag. Es ist jetzt gerade 11:45 Uhr. Heute kommt mein Freund Stefan zu mir. Wir wollen uns jeder eine Dose Niespulver zu je 1,- DM kaufen. Wenn ich eine Dose habe, verwende ich sie sofort.
Gerade schlägt es 12 Uhr. 

12:30 Uhr. Gerade habe ich Reis gegessen. Meine Mutter hat sich die Haare gewaschen. Jetzt sitzt sie unter der Trockenhaube. 
Ein Flugzeug stört die Stille. Jetzt ist es wieder leise. Wenn ich aus unserem Fenster im 3. Stock schaue, sehe ich: Ein Rübenfeld, einen Wald, einen Schuppen, 8 Felder, 7 Weidenbäume und 40 Büsche.
Ganz in unserer Nähe steht die Solvay. Ein großes Salzbergwerk. Daneben steht ein Kalkberg. Etwa 400 m lang und 50 m hoch. Hier gibt es viele Tiere: Mäuse, Bussarde, Tauben, Hasen, Fasanen, Rebhühner, Raben, Turmfalken, Hunde, Katzen, Eichhörnchen und Amseln... Ach, man kann sie gar nicht alle aufzählen!
In einer halben Stunde kommt mein Freund Stefan.
Ah, es schellt! Jetzt kommt Stefan. Nein, es war André. Leider konnte ich nicht. Eine viertel Stunde ist um. Jetzt schellt es wieder. Aber jetzt ist es Stefan! Nein, wieder nicht! Diesmal war es ein Spaßvogel. Jetzt mußte ich einkaufen. Ich fuhr mit meinem Superfahrrad los.

Die Geschäfte hatten noch zu. Ich fuhr wieder nach Hause.

André kam mir schon entgegen. Er rief: "Spielst du mit mir?" Ich sagte: "Ja, André; gehen wir zur Baumbude?" "Klar!" meinte André. Ich stellte mein Fahrrad in die nächste Fahrradrinne und wir gingen zur Baumbude. Dort angelangt, gingen wir hinein. Wir bauten sie wieder auf. Plötzlich fing es an zu regnen. Wir rannten nach Hause. Zuhause angekommen zog ich mich erst einmal um. Danach fragte meine Mutter mich: "Kommst du mit in die Stadt?" Ich antwortete ihr: "Nein, ich schreibe noch an meinem Tagebuch!"
Sie sagte: "Gut! Dann fahre ich eben allein!" 
Und jetzt sitze ich immer noch über das Heft gebeugt und schreibe. 
Jetzt ist es fünf Uhr. Ich glaube, für heute reicht das.

5.11.77

Es ist gerade 7:30 Uhr. Also noch sehr früh. Da ich heute am Samstag keine Schule habe, werde ich mir heute jede Menge vornehmen. Also ich sitze gerade in meinem Sessel und schreibe. Ich habe kalte Hände. Ich beuge mich über das Windlicht und halte meine Hände darüber. Jetzt sind sie warm.
Ich esse jetzt Frühstück.

6.11.77

Es ist jetzt 8:10 Uhr. Sonntag. Jetzt sind es nur noch 44 Tage bis zu meinem Geburtstag. Gerade geht die Sonne auf. Neben mir steht ein Teller mit Mandarinen. Bald werde ich bei meinem Freund Andreas übernachten. Dann werde ich ihm Tricks verraten und er mir. Jetzt mache ich Schluß.

8.11.77

Es regnet. Heute ist nichts besonderes los. Neben mir liegt ein Haufen Stifte.
Gestern habe ich Kung Fu und Judo geübt!

9.11.77

Mittwoch, 13:00 Uhr. Es gießt in Strömen. Gleich mache ich Hausaufgaben.

14.11.77

Es regnet. 16:30 Uhr.

17.11.77

Endlich scheint die Sonne. 13:40 Uhr. Gestern war ich bei meiner Freundin Ingrid. Draußen weht ein kühler Wind.


1978


26. Dezember 1978

Ich habe eine Erfindung gemacht. Sie heißt Magnetfinger. 
Er ist dazu da, um verschlossene Türen zu öffnen.
(Die Sache hat nur einen Haken: Sie funktioniert nicht...)


1980


10.12.1980

Man achte auf das Datum! Inzwischen ist eine Menge passiert!
Ich habe andere Interessen und andere gute Freunde. 

Wir stehen kurz vor einem Umzug von Rheinberg nach Wermelskirchen. Er wird am 29.12.80 erfolgen. Er wird schreibwürdig sein.
Inzwischen sollte ich schon längst eine Erklärung abgegeben haben....
Hier ist sie:
Das Tagebuch geriet zunächst vom Schreibtisch in eine Schublade, von dort aus zwischen zehn Dutzend beschriebene Schulhefte, die wohl schon zwei bis drei Jahre dort lagerten, und von dort aus ab in den Keller, wo es auf einen kleinen Schrank verbannt wurde und wo es erneut zwischen eine Haufen Schulhefte geriet. Ich fand es aber merkwürdigerweise heute abend (18:30 Uhr) in einer Schublade im Schreibtisch (was ich mir noch immer nicht erklären kann).

Die Zeit: 18:41 Uhr. Draußen ist es schon längst dunkel. Ich höre "Captain Future", eine Zeichentrickfilmserie, die ich auf Cassette aufgenommen habe. Ich bin begeistert von der Serie, obwohl ich schon 13 Jahre alt bin (13 bin ich zwar erst am 22.12., aber das ist ja schon so gut wie!).
Näher über den Film zu berichten wäre wohl Zeitverschwendung...
Nur so viel: Er spielt im Jahr 2500 und der Zeichentrickfilmheld heißt "Captain Future", der für Recht und Gerechtigkeit im All kämpft. Sein Raumschiff heißt "Comet" und die Besatzung besteht aus fünf (mit ihm sechs) Mann...
Jetzt sind wir aber vom Thema abgekommen!
Weiter geht's im nächsten Tagebuch!

[Bleiben Sie dran ... Fortsetzung folgt!]

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