Mittwoch, 1. Oktober 2014

Berlin braucht kein Einheitsdenkmal

Wenn Politiker etwas für ihr Ego tun möchten, ist das Setzen von Denkmälern (in der Regel auf Kosten der Allgemeinheit und nicht aus eigener Tasche) eine beliebte Methode: Das Stadtbild neu zu schmücken, welch Wohlgenuss!

Berlin, 1985: Grenzstreifen Pariser Platz - Betreten verboten


In Berlin - arm, aber sexy - soll nun ein Denkmal für die deutsche Einheit vor dem ehemaligen Stadtschloss und künftigen Humboldt-Forum errichtet werden. Bisherige Schnell-Hin-und-dann-schnell-Wegguck-Momente ergaben: Das Denkmal ist ein modern anmutendes Ding, eine metallische Parabel, irgendetwas mit Brücke von A nach B oder so.
Nun ist das sicher eine künstlerisch passendere Lösung, als das Denkmal des alten Kaisers Wilhelm I. dort wiederzuerrichten (obwohl ich persönlich großer Fan der hier einmal drapierten Löwengruppe war, die auf Kanonen schlummerten). Aber ein Denkmal für die deutsche Einheit? Ausgerechnet in Berlin?
In einer jüngst gelesenen Biographie fand ich hierzu einen passenden Satz: Si monumentum requiris, circumspice - Wenn du ein Denkmal brauchst - blick dich um!

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